Menschenopfer

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In der Vorstellung des Menschenopfers schwingt so viel an Fantasie mit, dass die kritische Untersuchung ratsam erscheint. Was an dieser Vorstellung ist historisch gesehen Faktum, was beruht auf Unterstellung? Freilich befördert es die Fantasie, dass das Menschenopfer einem zum Beispiel in vielen Kinofilmen vor Augen steht. Ist nicht die Ambivalenz des Opfers im Film „King Kong“ (1933) für alle sichtbar geworden, die Verwandlung des rituellen Tötungsaktes in den erlösenden Akt der Liebe? Oder die Erzählung vom Isaaksopfer (Genesis 22,1–19), um einen anderen Bereich anzuführen – verhält es sich da nicht ähnlich? Die Tötung, das eigentliche Opfer, wird zur Nebensache. Der Gott Israels, so zeigt es diese Erzählung, wünscht kein Menschenopfer.

Arbeitsanregung:

  1. Leiten Sie aus den vorliegenden Texten und Bildern eine Übersicht über das Opfermotiv ab.
  2. Untersuchen Sie die Gestaltung des Opfermotivs in Goethes Schauspiel „Iphigenie auf Tauris“.