Keine Heimat!

Joseph Roths Roman „Hiob“ Joseph Roths unter dem Titel „Juden auf Wanderschaft“ herausgegebenen Reportagen (1927) beschwören die Straßen, Plätze, Personen und Wohnungen Galiziens herauf. Zweifellos ist Joseph Roth als Reporter auf der Suche nach der verlorenen Erde seiner Kindheit. Man glaubt darum zu verstehen, dass der Romanschriftsteller Roth Ähnliches unternimmt. Der Roman „Hiob“ (1930) jedenfalls scheint verwandte Themen, zum Beispiel Armut, Heimat und Heimatverlust zu behandeln. Vielleicht wäre der Roman ohne die Recherchen Roths, die ihn zurück nach Galizien führen, nicht möglich gewesen. Trotzdem hat der Roman seinen eigenen Stellenwert. Denn mehr als die Reportagen ist er zum Kennzeichen […]

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Der Sonderfall Hiob

Joseph Roths „Roman eines einfachen Mannes“ 1930 kommt Joseph Roths „Roman eines einfachen Mannes“ heraus. Es ist das Jahr der großen Krise, die wirtschaftliche Not ist unvorstellbar, die Tumulte der Arbeitslosen steigern sich ins Maßlose, auf dem Kurfürstendamm in Berlin werden Mittagessen auf Teilzahlung angeboten, die Polizei geht mit Gummiknüppeln gegen Aufständische vor. Die Armut treibt viele in den Selbstmord, in der Wall Street in New York springen Banker aus dem Fenster. Im Gegensatz zu seinen früheren Arbeiten, von denen sich dieser Roman scharf unterscheidet, zielt der Schriftsteller diesmal nicht auf eine Darstellung der Not, wie sie den Vorstellungen […]

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