Die Wahrheit der Namen

Das Besondere an der φύσει-Theorie ist die Annahme, dass die Dinge, die in der Welt vorkommen, und die Sprache einander entsprechen können. Es geht dabei um die Richtigkeit der Sprache bzw. Namen, die Zuordnung der Namen zu den bezeichneten Dingen kann, so lautet die Annahme, natürlich motiviert sein. Dies beweise die Etymologie gewisser Wörter, was aus den folgenden Beispielen hervorgeht. 1. Name bzw. Bezeichnung: Mama < frz. maman vgl. lat. mamma (Mutterbrust; Amme), griech. μάμμη Lallwort der Kindersprache Bedeutung bzw. Vorstellungsgehalt „Essen“ 2. Name bzw. Bezeichnung: Feuer < ahd. fiur vgl. lat. purus (rein), griech. πῦρ Bedeutung bzw. Vorstellungsgehalt […]

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Die Sprache

Prinzipien der Sprachtheorie Der Gegenstand der Sprachtheorie wird traditionell in zwei Bereiche aufgeteilt, in den der θέσει und in den der φύσει. Die Sprache ist demzufolge unvollkommen, weder stellt sie ein einheitliches Wesen dar, noch vermittelt sie eine einheitliche Erkenntnis. Der θέσει (griech. „Gesetzgebung; Konvention“) nach ist sie reine Willkür. Die Dinge, die ja für sich genommen „stumm“ sind, können mit diesem oder mit jenem Laut bezeichnet werden. Der Stubenfliege ist der sprachliche Laut versagt, sie teilt ihr Wesen nicht unmittelbar und bewusst mit. Allerdings ist ihr Wesen zu sehen. Doch davon kann nur an anderem Ort die Rede […]

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SEHNSUCHT

Oder: Sentimental Journey Joseph von Eichendorff:Sehnsucht Es schienen so golden die Sterne,Am Fenster ich einsam standUnd hörte aus weiter FerneEin Posthorn im stillen Land.Das Herz mir im Leibe entbrennte,Da hab’ ich mir heimlich gedacht:Ach, wer da mitreisen könnteIn der prächtigen Sommernacht! Zwei junge Gesellen gingenVorüber am Bergeshang,Ich hörte im Wandern sie singenDie stille Gegend entlang:Von schwindelnden Felsenschlüften,Wo die Wälder rauschen so sacht,Von Quellen, die von den KlüftenSich stürzen in Waldesnacht. Sie sangen von Marmorbildern,Von Gärten, die überm GesteinIn dämmernden Lauben verwildern,Palästen im Mondenschein,Wo die Mädchen am Fenster lauschen,Wann der Lauten Klang erwacht,Und die Brunnen verschlafen rauschenIn der prächtigen Sommernacht. […]

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