Das Haus in der Dorotheenstraße

Eine Novelle nach dem Muster eines analytischen Dramas Der sich zum melancholischen Rachegeist wandelnde Held in Hartmut Langes Novelle „Das Haus in der Dorotheenstraße“ heißt Gottfried Klausen, ist Wirtschaftsjournalist, viel unterwegs, mit einer Vorliebe für gut recherchierte, präzise Berichterstattung. Kurz vor dem Abschluss der Erzählung kommt es zu mehr oder weniger offenen Ausfällen gegen die Frau des Helden, die diesen offenbar jahrelang betrogen hat. Der Erzähler lässt durchblicken, dass er Rache in diesem Fall für gerechtfertigt hält. Die Heuchlerin müsse die Strafe dafür fürchten, ihren Mann hintergangen zu haben: „[W]er da lachte, der sollte sich nicht allzu sicher fühlen. […]

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Der unzuverlässige Erzähler

Der vermeintliche Tod des Grafen F… Heinrich von Kleist: Die Marquise von O… Es lohnt sich, mit einem Blick in die Sekundärliteratur zu beginnen, bevor die Lektüre der folgenden Passage Widerspruch hervorruft. Dirk Grathoffs Argumentation in seinem zweiten „Annäherungsversuch an eine komplexe Textstruktur“ (Dirk Grathoff: Heinrich von Kleist: Die Marquise von O… Drei Annäherungsversuche an eine komplexe Textstruktur. In: Interpretationen. Erzählungen und Novellen des 19. Jahrhunderts Bd. 1, Reclam Universal-Bibliothek Nr. 8413: Stuttgart 1988, S. 97–131) ist auf die zwei sozialen Instanzen abgestellt, denen die Marquise ihren Tribut zollt: die Familie, durch die die soziale Identität der Marquise verbürgt […]

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