Noch einen Moment. Bald ist es so weit!

Erich Kästner: Jahrgang 1899 Interpretation Einleitende Bemerkungen: Kästners Gedicht handelt von den Erfahrungen der Vertreter des Jahrgangs 1899, genauer: von den Erfahrungen der Männer, die in der Weimarer Republik beruflich gesehen Aufsteiger oder Absteiger waren und nebenbei Adolf Hitlers Aufstieg ermöglicht haben. Die in der Form einer sozialkritischen Ballade verfasste Gesellschaftssatire erweist sich am Ende als Mahnung. Aus der Generation in der Krise kann nichts Gutes hervorgehen. Das Gedicht von Erich Kästner ist im Jahr 1928 erschienen. Bemerkungen zum Inhalt: Die ersten drei Strophen handeln von den Jugendjahren der aus dem Jahr 1899 stammenden Generation. Die in der letzten […]

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She has it all

Der Kult um die „Neue Frau“ Im Kontext der Neuen Sachlichkeit ist zu bestimmen, was es mit der so genannten „Neuen Frau“ in der Weimarer Republik auf sich habe. Sie ist „die intelligente deutsche Frau“, wie es bei Erich Kästner über Cornelia Battenberg heißt (Erich Kästner: Fabian. Die Geschichte eines Moralisten, 31. Auflage, dtv: München 2015, 211). Sie ist die fortschrittliche, finanziell unabhängige Frau, der es gelingt, aus dem Machtbezirk des Mannes herauszutreten. So wenig sie abhängig ist, so wenig zeigt sie sich der traditionellen Rolle unterworfen. Sie ist in den Klatschspalten zu sehen wie die in Pelz gehüllte […]

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Literatur von unten

Kästners Großstadtrealismus Da auch die Literatur ein System ausbildet, setzt Erich Kästner auf die Sicht „von unten“. So ist auch das Tischbein, besser gesagt: Emil Tischbein erklärt. Wer kann, auf dem Fußboden liegend, Stuhlbeine und Tischbeine vor sich, über dekorative Korallenriffe schreiben? So ähnlich äußert sich Erich Kästner im Vorwort zu dem Kinderbuch „Emil und die Detektive“. „Wenn man so der Länge nach in der Stube liegt, kriegt die Welt ein ganz anderes Gesicht. Man sieht Stuhlbeine, Hausschuhe, Teppichblumen, Zigarettenasche, Staubflocken, Tischbeine; und sogar den linken Handschuh findet man unterm Sofa wieder, den man vor drei Tagen im Schrank […]

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