Der Fall Woyzeck:

Mord als Sündenstrafe?

Georg Büchner illustriert am Beispiel einer Kriminalgeschichte die Lage der arbeitenden Klasse in Deutschland. Das Drama mit dem Titel „Woyzeck“ ist nach dem Vorbild eines historischen Kriminalfalls aus dem Jahr 1834 entstanden. Das Drama, das aufgrund von Büchners frühem Tod unvollendet geblieben ist, zählt zu den bedeutendsten Texten des Vormärz. Der Fall gestaltet sich kurz gesagt folgendermaßen: Marie Zickwolf, eine Frau aus der untersten Schicht, wird von ihrem Geliebten, dem Gefreiten Franz Woyzeck, erstochen, weil sie ihn mit einem Offizier, einem Tambourmajor, betrogen hat. Die Untreue der Geliebten ist für Woyzeck Grund genug, sie zu bestrafen. Als Woyzeck das Verbrechen rekapituliert (24. Szene), gibt er Marie die Schuld. Sie sei eine Sünderin gewesen.

Die erste Szene ist insofern als Vorwegnahme der Handlung zu betrachten. Woyzeck hat eine Vision vom biblischen Strafgericht.

Szene 1

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