Mendel Singer – im Diesseits schon ein Toter?

Klausurvorbereitung

Textgrundlage:
Joseph Roth: Hiob. Roman eines einfachen Mannes. Schöningh Verlag: Paderborn 2012, S. 110, Z. 32–S. 111, Z. 30).

Aufgabe:
Untersuchen Sie den vorliegenden Text unter besonderer Berücksichtigung der biblischen Vorlage (Hiob 2, 1–3, 26).

Einleitung

  • Sie orientieren den Leser Ihrer Klausur über den Roman „Hiob“, indem Sie Textgattung, Titel, Autor und Erscheinungsjahr des Romans kurz benennen, den Inhalt und die Thematik des Romans beschreiben, z. B.:

Der im Jahr 1930 erschienene Roman „Hiob“ von Joseph Roth ist eine Glaubens- und Familiengeschichte gleichermaßen. Wie Hiob, das biblische Vorbild, ist die Hauptfigur des Romans einer, der beharrlich glaubt und Schicksalsschläge geduldig hinnimmt. Doch die Familie lässt sich nicht auf den gleichen Weg führen…

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Hauptteil

  • Sie betten den vorliegenden Textauszug kurz in die gesamte Handlung ein, z. B.:

Roths Roman setzt damit ein, die Armut in Mendels Familie zu schildern. Und die Armut ist groß, es kann für die Familie eigentlich nicht viel schlimmer kommen…

[Ergänzen Sie!]

  • Sie informieren über Leitfragen bzw. wichtige Aspekte Ihrer Analyse, z. B.:

Der vorliegende Textauszug handelt davon, wie Mendel Singer auf den Tod seiner Frau Deborah reagiert. Hat Mendel Singer sich bisweilen für seine Frau geschämt, ihren schändlichen Eifer beklagt – nach ihrem Tod beneidet er sie. „Du hast es gut!“, sagt er in den Tagen der Totenwache in der Vorstellung zu seiner verstorbenen Frau. In der folgenden Klausur soll geklärt werden, ob Mendel Singer zu dieser Einschätzung berechtigt ist. Ist Mendels Schicksal unannehmbar? Darf er sich selbst hassen? Lebt er im Diesseits schon als Toter?

  • Sie beschreiben – und gliedern – den Inhalt der vorliegenden Textpassage, z. B.:

Der Text lässt sich in folgende Abschnitte gliedern:…

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Im Hauptteil der Klausur haben Sie dann Folgendes durchzuführen:

  • Sie untersuchen die Textpassage unter den in der Aufgabenstellung genannten besonderen Gesichtspunkten, z. B.:

In diesem Textauszug kommt der Zusammenhang mit der biblischen Vorlage besonders deutlich hervor. Vieles kehrt wieder, was von Hiob bereits bekannt ist: Der Schmerz ist für Hiob derart groß, dass er beginnt, sich selbst zu hassen. Er sitzt „in der Asche“ und ritzt sich mit einer „Scherbe“ (Hiob 2,8). Er verflucht sein Schicksal: „Ausgelöscht sei der Tag, an dem ich geboren bin, / die Nacht, die sprach: Ein Mann ist empfangen“ (Hiob 3,3). Ähnliches teilt Roths Erzähler von Mendel Singer mit…

[Ergänzen Sie!]

  • Sie untermauern Ihre Ergebnisse durch zusammenfassende Aussagen zum Erzählverhalten und zur sprachlichen Gestaltung.

Obwohl von Verlust und tiefer Trauer mitgeteilt wird, wirkt der Erzählbericht, sprachlich betrachtet, abgerundet, lyrisch durchkomponiert; d. h. es ist, als ob der auktoriale Erzähler Menuchims Lied vorwegnähme. Der liedhafte („lyrische“) Ton ist bereits in der biblischen Vorlage angelegt, in den Psalmen und Gebeten Hiobs, in denen dieser sein vermeintliches Scheitern thematisiert. „Rund“ sind daher die Tage der Trauer (Wiederholungsfiguren: S. 110, Z. 32; S. 111, Z. 3.4.8)…

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Schluss

  • Sie fassen Ihre Ergebnisse zusammen und beurteilen, welche Funktion dem vorliegenden Textauszug innerhalb der Romanhandlung zukommt.