Dat Pöggsken

Plattdeutsch gefärbte Umgangssprache als „innere“ Mehrsprachigkeit

Beim Niederdeutschen schweigen die Schulen. Vielleicht weil ihr Gebrauch tatsächlich sich als Nachteil im Unterricht erweist. Die Regionalsprache wird von ihren Kritikern als Sprachbarriere angesehen: Sie behindere den Übergang zum allgemein festgelegten Hochdeutschen. Außerdem sei das Niederdeutsch ausgestorben, nur noch in Resten erhalten, in der heutigen deutschen Mischsprache. Einige Schüler jedoch scheinen im Plattdeutschen zu Hause zu sein. Einige kommen auf ihre Großeltern zu sprechen. Wie schade! Leider kann man dem Lehrplan nicht entrinnen und muss die Erforschung historischer Wortbestände angelegentlich des folgenden Gedichts bis auf Weiteres verschieben.

Augustin Wibbelt:


Dat Pöggsken 

Pöggsken sitt in’n Sunnenschien,
O, wat is dat Pöggsken fien
Met de gröne Bücks!
Pöggsken denkt an nicks.

Kümp de witte Gausemann,
Hät so raude Stiewweln an,
Mäck en graut Gesnater,

Hu, wat fix
Springt dat Pöggsken met de Bücks,
Met de schöne gröne Bücks,
Met de Bücks in’t Water!

Arbeitsanregungen:

  • Übersetzen Sie das vorliegende Gedicht in Standardsprache.
  • Erörtern Sie anhand des Gedichts die Einflüsse des Niederdeutschen auf die Umgangssprache. Halten Sie die Stärkung des Niederdeutschen in Schulen für sinnvoll?