Vom Ausbleiben der Erkenntnis –

Der Erzähler in Kafkas Roman „Der Proceß“ Auch der personale Erzähler ist uns gegenwärtig. Zwar ist der auktoriale Erzähler uns näher, indem er klar Stellung bezieht, keinen Zweifel über die Zusammenhänge lässt. Besser gesagt: der auktoriale Erzähler tritt deutlicher in Erscheinung, indem er größer ist als die darzustellenden Figuren, indem er ihnen ins Wort fällt, indem er schamlos alles vorwegnimmt, was er weiß. Alle glücklichen Familien ähneln einander; jede unglückliche aber ist auf ihre eigene Art unglücklich. (Lew N. Tolstoi: Anna Karenina. Roman. Aus dem Russischen von Fred Ottow. Düsseldorf: Artemis & Winkler 2007, 7) Der in diesem berühmten […]

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Erzähler verloren!

Über die Neue Sachlichkeit Der Erzähler ist, um es mit Walter Benjamin zu formulieren, eigentlich etwas „bereits Entferntes und weiter noch sich Entfernendes“ (Walter Benjamin: Der Erzähler. In: Der Autor als Produzent. Aufsätze zur Literatur. Reclam UB 18793: Stuttgart 2012, 28). Was die Literatur der Neuen Sachlichkeit angeht, lässt sich sagen, dass der Erzähler aus dem Blickfeld getreten und durch den Beobachter ersetzt worden ist. Alfred Döblin fordert ausdrücklich die „Entselbung, Entäußerung des Autors“ (Alfred Döblin: Schriften zur Ästhetik, Poetik und Literatur, hrsg. von Erich Kleinschmidt. Olten/Freiburg i. Br.: Walter 1989, 123). Der Wunsch nach einer Geschichte, ausgestattet mit […]

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