Oder: Es war ein König in Thule
Gretchen sah aus, als ob sie bis drei zählen könnte, doch war zu kümmerlich, als dass die Mutter sich an ihr hätte erfreuen können. Neuerdings trug die Tochter viele Ringe im Ohr und schwarze Lidstriche um die Augen, welche dadurch zwar tiefsinniger, jedoch nicht schöner wirkten. Die Mutter wandte die Augen ab, der Vater hatte die Entwicklung vorausgesehen. Wie gut es ihr geht, sagte der Vater, und jetzt spricht sie vom Sterben. Hör nur, welche Lieder sie singt!
Zweimal Gretchen
Was diesem Gretchen geschieht, ist auch Goethes berühmten Gretchen aus der Tragödie „Faust“ geschehen. Vollziehen Sie den Wandel dieses Charakters nach!
Arbeitsanregungen:
- Inwiefern hat sich Gretchen verwandelt?
- Weshalb können die Lieder „Es war ein König in Thule“ (V. 2759–2782) und Gretchens Lied am Spinnrad („Meine Ruh‘ ist hin“, V. 5374–5413) als „düstere“ Lieder gelten?
- Machen Sie aus dem Lied „Meine Ruh‘ ist hin“ einen Tagebucheintrag!
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