Erich Kästner: Fabian. Die Geschichte eines Moralisten
Äußerlich scheint Fabian nicht viel anders als die Anderen geraten zu sein. Immerhin scheint er so attraktiv zu sein, dass sich die Frauen für ihn interessieren. Sein Charakter wird als passiv beschrieben. Als er schließlich eingreift und beschließt, einen Jungen vor dem Ertrinken zu retten, da hat er sich maßlos überschätzt. Dennoch betrachtet der Leser ihn freundlich, denn ihm kommt ohne Zweifel moralische Größe zu – zumal er einen idealistischen Freund an seiner Seite hat, der die Jugend der Welt zu vervollkommnen trachtet: Dr. Stephan Labude, der sich habilitiert über Gotthold Ephraim Lessing. Dr. Jakob Fabian hat also einen Freund, in dem Lessings positiv gestimmter geschichtsphilosophischer Entwurf „Die Erziehung des Menschengeschlechts“ von 1777 nachzuwirken scheint.
Arbeitsanregungen:
- Was für einen Charakter vermuten Sie jeweils in den Männerfiguren (Jakob Fabian, Stephan Labude, Justizrat Labude, Filmfabrikant Edwin Makart) und in den Frauenfiguren (Cornelia Battenberg, Irene Moll, Ruth Reiter, Fabians Mutter) des Romans? Ergänzen Sie Ihre Rollenkarten.