Neben der Spur

Philosophie des Standortes

Was Berlin für ihn war, war schwer auszusprechen. Niko zündete sich eine Zigarette an. Der Toaster diente als Feuerzeug. 

Für Niko selbstverständlich: eigene Wohnung, eigenes Geld, Kaffee, Zigaretten. Nur manchmal stöhnte er über die Preise.

Die Philosophie ist eine sehr alte Wissenschaft. Sie bezeichnet zunächst den Punkt, an dem unsere Lebenslinie vom Unendlichen durchschnitten wird. Die Philosophie legt dem Leben damit eine neue Bedeutung unter, indem sie die Bemühung darstellt, diesen Punkt zu erhellen. Die Philosophie als das Wissen über diesen Punkt steht also über oder neben dem unmittelbaren Dasein. Wer philosophiert, schließt das dem Leben zugrunde liegende Gefühl nicht aus, aber er ringt sich empor, in stetigem gedanklichen Fortschritt, zum Unendlichen oder Allgemeinen.

Arbeitsanregungen:

  1. Versuchen Sie sich des angesprochenen Punktes, der Ihr Leben durchschneidet, zu vergewissern, indem Sie eine Philosophie des Standortes probieren:
    Was ist selbstverständlich an dem Ort, an dem Sie leben, was ist Ihnen fremd?
    Was wissen Sie über Ihren Ort vor zehn Jahren, vor hundert Jahren?
  2. Einigen Sie sich in der Gruppe auf einen gemeinsamen Ort, über den Sie sich austauschen können: die Schule, das Dorf, die Stadt …
    Vergleichen Sie Ihre Erkenntnisse mit denen der anderen.
  3. Sehen Sie den Film „Oh Boy“ von Jan-Ole Gerster aus dem Jahr 2012.
  4. Schreiben Sie einen Text dazu, etwa unter dem Titel „Neben der Spur“.

Oh Boy (Video in der ARD Mediathek)