Lösung

Besser allein? Karin Kiwus Lösung Im Traum nicht einmal mehr suche ich mein verlorenes Paradies bei dir ich erfinde es besser allein für mich In Wirklichkeit will ich einfach nur leben mit dir so gut es geht GEDICHTINTERPRETATION EINLEITUNG Sie orientieren den Leser über den Text, indem Sie Titel, Autor und Erscheinungsjahr kurz benennen, den Inhalt knapp wiedergeben und die Thematik erschließen. Sie sollten außerdem zur Ihrer eigenen Deutungsthese hinführen, z. B.: Das Gedicht besteht aus drei Sätzen, die eigentlich zur Prosa zählen. Es verweigert sich beinahe allem, was sonst von Gedichten erwartet wird. Es erzeugt keine Stimmung, geschweige […]

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In einer großen Stadt

Oder: Der Tod und das verlorene Ich Detlev von Liliencron In einer großen Stadt Es treibt vorüber mir im Meer der Stadt Bald der, bald jener, einer nach dem andern. Ein Blick ins Auge, und vorüber schon. Der Orgeldreher dreht sein Lied. Es tropft vorüber mir ins Meer des Nichts Bald der, bald jener, einer nach dem andern. Ein Blick auf seinen Sarg, vorüber schon. Der Orgeldreher dreht sein Lied. Es schwimmt ein Leichenzug im Meer der Stadt, Querweg die Menschen, einer nach dem andern. Ein Blick auf meinen Sarg, vorüber schon. Der Orgeldreher dreht sein Lied. GEDICHTINTERPRETATION EINLEITUNG […]

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Im Anfang war das Wort

Gottfried Benn: Ein Wort (1941) Ein Wort, ein Satz -: aus Chiffren steigen erkanntes Leben, jäher Sinn, die Sonne steht, die Sphären schweigen und alles ballt sich zu ihm hin. Ein Wort – ein Glanz, ein Flug, ein Feuer, ein Flammenwurf, ein Sternenstrich – und wieder Dunkel, ungeheuer, im leeren Raum um Welt und Ich. Trotz des geringen Umfangs von nur acht Zeilen scheint das vorliegende Gedicht in Konkurrenz mit den etablierten Schöpfungsgeschichten treten zu wollen. So bildet es eine bilderreiche Assoziationskette ab, durch die ein weiter Bogen vom Universum bis zum Ich des Sprechers gespannt wird. Das Gedicht […]

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Liebe als universale Kraft

Mondnacht Es war, als hätt’ der Himmel Die Erde still geküsst, Dass sie im Blütenschimmer Von ihm nun träumen müsst’. Die Luft ging durch die Felder, Die Ähren wogten sacht, Es rauschten leis’ die Wälder, So sternklar war die Nacht. Und meine Seele spannte Weit ihre Flügel aus, Flog durch die stillen Lande, Als flöge sie nach Haus. Von Eichendorffs Gedicht „Mondnacht“ stellt zwar kein Liebesgedicht im üblichen Sinn dar, Liebe als Weltenharmonie stellt dennoch ein zentrales Motiv des Textes dar. Das Gedicht ist regelmäßig nach Art einer Volksliedstrophe gestaltet. Es gliedert sich in drei Quartette. Die Verse sind […]

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Schwindel. Gefühle. Sehnsucht.

Die kindliche Liebe der Mignon Manchen Menschen scheint die Liebe besonders leicht zu fallen. Ihre Liebe ist unkompliziert, verschwenderisch, voll Sehnsucht und gleichermaßen unvernünftig. Solch einer – kindlichen – Liebe hat Goethe in Mignon, der Rollenfigur des vorliegenden Gedichts, lebendigen Ausdruck gegeben. Mignon verkörpert das „stille Verlangen nach dem Unendlichen“ (Friedrich Schlegel: Lucinde) und stellt damit den Inbegriff romantischer Liebe dar. Das Gedicht thematisiert Mignons Liebeskummer. Der Leser erfährt von der Abwesenheit ihres Geliebten. Mignon beklagt ihr Alleinsein. Vermutlich ist dem Autor daran gelegen, über den Einzelfall hinausgehend zu zeigen, dass der unbegrenzten, kindlichen Liebe unbegrenztes Leid entspricht. Nur […]

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