Die Wahrheit der Namen

Das Besondere an der φύσει-Theorie ist die Annahme, dass die Dinge, die in der Welt vorkommen, und die Sprache einander entsprechen können. Es geht dabei um die Richtigkeit der Sprache bzw. Namen, die Zuordnung der Namen zu den bezeichneten Dingen kann, so lautet die Annahme, natürlich motiviert sein. Dies beweise die Etymologie gewisser Wörter, was aus den folgenden Beispielen hervorgeht.

1.
Name bzw. Bezeichnung:
Mama < frz. maman vgl. lat. mamma (Mutterbrust; Amme), griech. μάμμη Lallwort der Kindersprache Bedeutung bzw. Vorstellungsgehalt „Essen“ 2. Name bzw. Bezeichnung: Feuer < ahd. fiur vgl. lat. purus (rein), griech. πῦρ Bedeutung bzw. Vorstellungsgehalt „Etwas von reinigender Kraft“ Im ersten Fall ist der Bezug zur außersprachlichen Wirklichkeit klarer ersichtlich als im zweiten. Zugleich tritt die Problematik solcher Zuordnungen klar zutage: Denn die Bedeutung (σημεῖον, semeion) hängt wohl nicht von der materiellen Lautfolge ab, aus der der Name (ὄνομα, onoma) sich zusammensetzt.