Ein Wissenschaftler namens Faust

Goethe: Faust (1832)

Im Folgenden ist von einem Wissenschaftler die Rede und von einem Tabu der Religion. (Sie sehen und hören Will Quadflieg in der Rolle dieses Wissenschaftlers.) Daran schließt sich die Frage an, worin das Drama um den Wissenschaftler mit dem Namen Faust eigentlich besteht. Auf diese Weise soll der Unterschied zu anderen Wissenschaftsdramen deutlich werden.

Faust ist kein Wissenschaftler vom Schlage Galileis. Wer den berühmten Wissenschaftler der Universität Padua aus dem Unterricht kennt, weiß, dass viele Verbindungen von ihm zur Kirche und von der Kirche zu ihm zurück führen. Er sieht, wie Brecht es im „Leben des Galilei“ (1943) darstellt, dass dessen Auseinandersetzung mit der Kirche nicht die Institution selbst, sondern deren Verteidigung des vorkopernikanischen Weltbildes betrifft. Brechts Schauspiel hat seine Abgründe, doch es sind nicht dieselben, über denen sich Goethes Drama erhebt.

Arbeitsanregungen:

  1. Was für eine Person vermuten Sie in Faust? Versuchen Sie seine Lebensumstände und -ziele zu beschreiben.
  2. Wie ist Fausts Verhältnis zur Religion?
  3. Durch Ersatzproben kann es gelingen, das Besondere einer dramatischen Figur herauszustellen. Überarbeiten Sie den Eingangsmonolog, indem Sie selbst geschriebene Verse einfügen.
  4. Tragen Sie diesen Monolog szenisch vor.