Galileis Fernrohr

Das Teleskop als Symbol der Neuzeit In Galileis Forschung beginnt die Mathematik das Gebiet der Astronomie zu erobern. In Padua ist Galilei dadurch berühmt geworden, dass er Gesetze der Mechanik neu, nämlich auf mathematische Weise formuliert hat. Galileis Berechnungen im Bereich der Mechanik widersprechen der Alltagserfahrung. So vermutet er richtig, lange bevor ein Vakuum überhaupt erzeugt werden kann, dass Papier und Stein bzw. alle Körper gleich schnell fallen, falls kein Luftwiderstand besteht. Im Jahre 1610 beginnt Galilei die Alltagserfahrung auch aus dem Gebiet der Astronomie zurückzudrängen, indem er Partei für das kopernikanische System ergreift. Sehr mit Recht heißt es, […]

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Von Menschen und Göttern

Iphigenie und Diana Das Problem der Iphigenie lässt sich als die Frage nach ihrem Verhältnis zu den Göttern umschreiben. Dabei ist ein Verhältnis nur ein Verhältnis im eigentlichen Sinn, wenn es sich nicht nur auf Äußerlichkeiten bezieht. Ein Verhältnis im eigentlichen Sinn wird vielmehr an einer existenziellen Gottverbundenheit kenntlich. Es ist klar, dass Iphigenie in diesem Sinne religiös ist, dass sie von der Erfahrung durchdrungen ist, dass Diana ihr nah ist. Das Problem der Iphigenie besteht allerdings darin, dass die Nähe zu ihrer großen Lebensretterin sie nicht mit Freude erfüllt. Arbeitsanregungen: Ergänzen Sie: Religion ist … Wie wird Religion […]

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Malum metaphysicum

Iphigenies Klage Seit der Zeit der Aufklärung wird die Metaphysik skeptisch betrachtet. Der Zweifel an ihr gründet sich auf der Leugnung ihrer Wissenschaftlichkeit. In der Tat steht ihr Anspruch, als „erste Philosophie“ die Wahrheit über das Sein zu beschreiben, wissenschaftlich gesehen auf schwachen Füßen. Nichtsdestoweniger spiegelt die Metaphysik das Bedürfnis wider, Antworten auf spezifisch menschliche Fragen zu formulieren. So mag sich jemand zum Beispiel fragen, was seine Stellung in der Welt sei. Er kann sich fragen, warum ihn das Leben mit Unbehagen erfüllt. Er mag sich angesichts der Weltgeschichte wundern, ob sie mehr sei als die ewige Wiederkehr des […]

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Menschenopfer

In der Vorstellung des Menschenopfers schwingt so viel an Fantasie mit, dass die kritische Untersuchung ratsam erscheint. Was an dieser Vorstellung ist historisch gesehen Faktum, was beruht auf Unterstellung? Freilich befördert es die Fantasie, dass das Menschenopfer einem zum Beispiel in vielen Kinofilmen vor Augen steht. Ist nicht die Ambivalenz des Opfers im Film „King Kong“ (1933) für alle sichtbar geworden, die Verwandlung des rituellen Tötungsaktes in den erlösenden Akt der Liebe? Oder die Erzählung vom Isaaksopfer (Genesis 22,1–19), um einen anderen Bereich anzuführen – verhält es sich da nicht ähnlich? Die Tötung, das eigentliche Opfer, wird zur Nebensache. […]

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Ein Meister der Wissenschaften

Es gibt nur wenige Forscher, in denen sich der Anspruch der Wissenschaft derart verkörpert wie in Galileo Galilei. Galileo Galilei war ein Meister der Beobachtung und Berechnung, jemand, der zum Beispiel das Teleskop und die damit verbundenen Möglichkeiten besser als jeder andere seiner Zeit zu nutzen verstand. Die Schwierigkeiten, denen dieser Wissenschaftler begegnete, sind heute aus dem Blickfeld geschwunden. Im 21. Jahrhundert stehen Wissenschaftler vor anderen Problemen. Arbeitsanregungen: Recherchieren Sie bedeutende Forscher der Gegenwart! Erarbeiten Sie im Rahmen dieser Recherche, welcher Kritik heutige Wissenschaftler sich stellen müssen!

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„Mein bist du!“

Liebe und Gewalt in „Kabale und Liebe“ Kabale und Liebe, II, 5 SZENENANALYSE Alle Zitate beziehen sich auf die Ausgabe im Hamburger Lesehefte Verlag, 2012. Es ist bemerkenswert, zu sehen, dass Liebe, stößt sie auf Widerstand, sich in ihr Gegenteil verkehrt. Was sich liebt, das tötet sich schließlich! Vermutlich ist Friedrich Schiller daran gelegen, diesen Konflikt auf der Bühne zu demonstrieren. Liebe und Gewalt bilden zumindest das Thema in der vorliegenden Szene. Ferdinand von Walter, der adlige Liebhaber aus Schillers bürgerlichem Trauerspiel „Kabale und Liebe“, meint, seine Liebe zu der Bürgerstochter Luise Miller hebe die Ständeschranken auf. Darum möchte […]

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