Ein brückenloser Abgrund
Kurze Typologie der Krise des Lord Chandos Die existentielle Krise des sechsundzwanzigjährigen Lord Chandos zeigt sich in der Unangemessenheit von Vergangenheit und Gegenwart, von Werk und Seele. Ein „brückenloser Abgrund“ (47,25) trenne sein gegenwärtiges Dasein von dem vergangenen, bekennt Lord Chandos. Unangemessenheit – das heißt einerseits: die Seele ist größer als das Werk. Lord Chandos betrachtet daher die Jugendwerke – also das, was er objektiv geleistet hat – mit einer gewissen Herablassung: „[B]in denn ich’s, der nun Sechsundzwanzigjährige, der mit neunzehn jenen ,neuen Paris‘, jenen ,Traum der Daphne‘, jenes ,Epithalamium‘ hinschrieb, diese unter dem Prunk ihrer Worte hintaumelnden Schäferspiele, […]
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